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Reportage
Im Kreislauf aus der Zwickmühle
Stefan Diez erprobt Design für eine nachhaltige Zukunft
Etwa 80 Prozent: So groß schätzen Expert*innen den Anteil der Gestaltung an den gesamten ökologischen und sozialen Auswirkungen eines Produkts. Denn im Entwurfsprozess bestimmen Designer*innen bereits entscheidende Faktoren: vor allem die Materialien und wie sie verarbeitet werden. Aber auch, wie gut ein Produkt repariert, transportiert und recycelt werden kann. Designer*innen und ihre Partner*innen aus der Möbelindustrie versuchen zunehmend, dieser Verantwortung gerecht zu werden – jenseits von Greenwashing. Der Deutsche Stefan Diez ist einer von ihnen, seine neuen Produkte, die Leuchte AYNO und das Sofa COSTUME, hat er für die Kreislaufwirtschaft gestaltet.


Ein Besuch bei Stefan Diez in München ist immer auch ein Besuch in der Idylle. Sein Studio liegt im beschaulichen Glockenbachviertel, durch eine unscheinbare Haustür geht es in den Hinterhof. Ein Wirtschaftsgebäude mit Pultdach und Glasfront, vormals eine Holzwerkstatt, hier arbeitet der Designer seit 2007 mit seinem Team. Bei schönem Wetter essen alle gemeinsam draußen am langen Tisch unter Bäumen selbst gemachte Pasta und Salat, danach gibts Kaffee. Drinnen stapeln sich die Modelle und Prototypen in den Regalen, von den Stühlen für die deutsche Marke e15 oder von einer Leuchte für Hay aus Kopenhagen.
Doch wie das so ist mit Idyllen, sie können trügen: An diesem so heiteren Ort wird mit großem Ernst erforscht, was die Disziplin Design beitragen kann zur Lösung der großen Probleme unserer Zeit. Denn Gestalter*innen arbeiten naturgemäß in einer Zwickmühle: Einerseits ist weniger Konsum angesagt, andererseits tragen sie mit immer neuen Entwürfen dazu bei, den Konsum am Laufen halten. „Das ist die Krux: Wir Designer sind alle Teil der Wertschöpfungskette“, sagt Stefan Diez. Anfang des Jahres veröffentlichte er zehn Gebote für Design in der Kreislaufwirtschaft, angelehnt an die berühmten zehn Thesen für gutes Design von Dieter Rams. Diez hatte die Gebote ursprünglich gar nicht für den öffentlichen Diskurs formuliert, sie entstanden während der täglichen Arbeit aus den Diskussionen mit den Mitarbeiter*innen heraus – als selbst-auferlegte Leitlinie, um Projekte nachhaltiger zu gestalten.
Doch mit der Veröffentlichung traf Diez einen Nerv. Zahlreiche Medien griffen die Gebote auf, um zu erklären, was es mit Materialkreisläufen, Reparaturfreundlichkeit oder sozialer Nachhaltigkeit auf sich hat. Zur gleichen Zeit kamen zwei Produkte auf den Markt, in deren Entwicklungsprozess die Gebote erprobt und geschärft worden waren: die Leuchte AYNO für die Hamburger Leuchtenmarke Midgard, ein Entwurf von Stefan Diez und Lina Fischer, und das modulare Sofasystem COSTUME für Magis aus Italien, gestaltet von Diez und Dominik Hammer. Beide Produkte sind nicht nur deshalb exemplarisch, weil sie die Gebote schon ganz gut erfüllen – sie sind beispielsweise einfach in ihre Bestandteile zerlegbar und können gut repariert oder recycelt werden. Zudem werden sie überwiegend lokal gefertigt, die Leuchte in Deutschland, das Sofa in Italien.


Für Stefan Diez sind sie auch deshalb exemplarisch, weil sie „eine Win-win-Situation schaffen“. Sie schonen nicht nur Ressourcen, sie bringen den Käufer*innen zugleich einen Mehrwert. Das Sofa etwa basiert auf einem Baukasten aus wenigen Elementen, die sich zu immer neuen Konfigurationen zusammensetzen lassen – nach einem Umzug beispielsweise. Die Bezüge sind abnehmbar, können gewaschen oder nachbestellt werden – falls mal ein Malheur passiert. „Wir wollen es nicht dem Kunden und seinem Gewissen aufbürden, ob er ein nachhaltiges Produkt kauft“, sagt der Designer. „Wir wollen über den zirkulären Aspekt hinaus einen Vorteil schaffen. Nachhaltigkeit muss raus aus der Verbotsecke.“
Design in der Kreislaufwirtschaft beschäftigt den Münchner schon länger – der Stuhl „Chassis“ für Wilkhahn war 2011 ein erster Versuch –, dennoch musste er in die aktuellen Produkte viel Entwicklungsarbeit investieren. COSTUME brauchte mehr als vier Jahre bis zur Serienreife. Bei herkömmlichen Sofas sind Gestell, Polsterung und Bezug oft fest verbunden, während das Grundmodul von COSTUME aus losen Elementen besteht, die nur vom Bezug zusammengehalten werden. Klingt einfach, aber wie der Bezug nun genau gespannt wird, damit er keine unschönen Falten wirft, und welche Polstermaterialen wirklich kreislauffähig sind – um solche Probleme zu lösen, mussten Diez, Hammer und Magis viel experimentieren und immer wieder neu ansetzen.


Schneller ging es bei der Leuchte AYNO, die Erkenntnisse aus der Arbeit an COSTUME waren hilfreich. Aber nach der ersten Präsentation im Januar 2020 dauerte es trotzdem noch ein ganzes Jahr, bis alle Details wie die Verstellringe aus Kunststoff ausgetüftelt waren. Der Lohn des Aufwands? Produkte, die dem Design einen Weg in die Zukunft weisen. Auch wenn der Weg noch lang ist: „In absehbarer Zeit werden wir keine ideale Kreislaufwirtschaft erreichen“, sagt Stefan Diez. „Wir werden meist mit einer Mischung aus recycelten und neuen Rohstoffen arbeiten.“ Deshalb müsse man Materialien generell effizient einsetzen. Nicht zuletzt steht die Erkenntnis, dass sich Designer*innen selbst aus der Zwickmühle befreien und beitragen können zum nachhaltigen Umbau der Gesellschaft. Und das geht auch in der Hinterhof-Idylle.
Bilder: Office Diez