Inspirationen aus der Magazin Welt

URWAHN X MAGAZIN X ERIK SPIEKERMANN

E-Bike Urwahn Platzhirsch Edition

Drei Partner, eine Leidenschaft: Der E-Bike Hersteller URWAHN, MAGAZIN und der Typograf ERIK SPIEKERMANN haben zusammen ein einzigartiges E-Bike als Edition entwickelt. PLATZHIRSCH, so der Modellname, ist ausgesprochen formschön, technisch auf dem neuesten Stand und mit seinem Gestaltungs- und Farbkonzept ein unverwechselbares Gefährt. Besonders ist auch die Basis der Entwicklung dieses urbanen E-Bikes.

URWAHN X MAGAZIN X ERIK SPIEKERMANN

Das E-Bike in der limitierten Edition, gestaltet von Designer und Typograph Erik Spiekermann.

5.699,00 €

Ausstattungsspezifikation

Das Konzept 

Urwahn heißt der Hersteller aus Magdeburg und Platzhirsch ist der Modellname dieses einzigartigen E-Bikes. Es ist ausgesprochen formschön, technisch auf dem neuesten Stand und mit seinem Gestaltungs- und Farbkonzept ein unverwechselbares Gefährt. Platzhirsch überzeugt ästhetisch mit einem formschönen Design, hochwertiger Ausstattung und ausgezeichneter Funktionalität und Leistungsfähigkeit. Urwahn bekam für sein E-Bike-Konzept eine Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen, unter anderem den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 sowie den RedDot 2021 im Bereich Bicycle Design.

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Die Edition 

Erik Spiekermann, einer der bekanntesten deutschen Gestalter und Typografen, gestaltete die Oberfläche des Fahrradrahmens. Er ist Fahrradenthusiast und auch in seiner Liebhaberei zu Rädern MAGAZIN verbunden. Das Ergebnis ist ein echter Spiekermann: Mit einem Augenzwinkern werden die tragenden Elemente der Rahmenkonstruktion benannt. Die bezieht sich ganz nebenbei auf die Besonderheit der Formgebung des Rahmens, denn – Zitat Spiekermann – „... da fehlt ja was!“. Mit dem Kieselgrau RAL 7032 wurde eine diskrete und elegante Grundfarbe gefunden, die leuchtende Akzentfarbe Verkehrsorange RAL 2009 markiert - durchaus typisch für seine Arbeit - einen Teil der ungewöhnlichen Form und legt sich mit der gewählten Typo gut abgesetzt auf die Hauptfarbe.

Drei Fragen an Erik Spiekermann

über die Herausforderungen und die Idee hinter dem Design der Edition

Der Rahmen 

Ausgesprochen formschön und auf den ersten Blick in der eleganten und harmonisch fließenden Form schon völlig anders als üblich. Ungewöhnlich sind dabei das fehlende durchgehende Sattelrohr und der Schwung in den zum Hinterrad führenden Streben. Noch überraschender ist das Material: Stahl. Tatsächlich schien bis dato der Gestaltungsspielraum für das Material Stahl beschränkt, formale Weiterentwicklungen eher dem Material Carbon vorbehalten. Urwahn fertigt den Rahmen in einem speziellen 3D-Druckverfahren, bei dem Metallpulver schichtweise aufgebaut und mit einem Laser verschmolzen wird. Die ohnehin schon guten Eigenschaften von Stahl hinsichtlich Fahrkomforts werden durch das fehlende durchgehende Sitzrohr noch verbessert. Die Fertigung des Rahmens findet in Magdeburg statt, der Pulverbeschichter ist in Hannover ansässig und so sind die Transportwege für dieses technisch-handwerkliche Meisterstück klein. Und auch in anderer Hinsicht ist die Wahl des Materials klug, denn Stahl hat im Vergleich zu Carbon und Aluminium eine deutlich bessere CO2-Bilanz. Zudem lässt sich Stahl leichter reparieren und später zu 100 % recyceln.

Drei Fragen an Stephan Dornhofer

über die Kooperation zwischen Urwahn & Magazin

Die Ausstattung

Platzhirsch besitzt einen elektrischen Nabenmotor, der im Hinterrad verbaut ist. Unscheinbar ist auch ansonsten sein Auftritt als E-Bike, denn keine Akku-Einheit greift in die Gestaltung und das Erscheinungsbild ein. Vielmehr findet der Akku vollintegriert seinen Platz im Hauptrohr des Rahmens und ist ausreichend für etwa 80 – 100 km Reichweite. Im Übrigen zeigt die Liste der Ausstattung beste Komponenten für Funktionalität, Dauerhaftigkeit und Sicherheit. Wir bieten Platzhirsch in der URWAHN X MAGAZIN X ERIK SPIEKERMANN Edition in zwei Versionen an. Zum einen mit einem Riemenantrieb von Gates oder mit einer 11-Gang-Kettenschaltung von Shimano, die ein breites Spektrum an Übersetzungen liefert.

Drei Fragen an Sebastian Meinecke von Urwahn

über die Gründe für ein E-Bike und die Besonderheiten des Urwahn 3D Drucks

Feature

Ein neuer Blick auf eine alte Idee

Urwahn denkt E-Bike neu – und Erik Spiekermann über Oberfläche nach

Ein neuer Blick auf eine alte Idee

So ganz wird man den Gedanken nicht los: Wer E-Bike fährt, der schummelt! Das Fahrrad ist ein Fortbewegungsmittel, das auf die Kraft des Menschen zurückgreift. Mehr noch, es zeigt doppelt auf, zu was er im Stande ist. Einmal, was die körperliche Leistung angeht. Aber auch technisch: Fahrphysik trifft auf Ingenieurskunst. Dieses Prinzip erfuhr über die letzten 150 Jahre zahlreiche Updates. Bessere Bremsen. Bessere Schaltung. Ein besserer Rahmen. Die Grundidee blieb stets gleich.

E-Bike Platzhirsch UrwahnE-Bike Platzhirsch Urwahn

Diese Grundidee schrieb sich tief in den Alltag ein. Alleine in Deutschland gibt es, so der Zweirad-Industrie-Verband, 79,1 Millionen Fahrräder. Das Wirkprinzip dieser 79,1 Millionen Räder ist dasselbe – und doch unterscheiden sie sich. Die Rentnerin in München fährt am Samstag mit einem Damenrad mit extra-tiefem Einstieg auf den Viktualienmarkt, um ihre Einkäufe zu erledigen. Das kleine Mädchen in Thüringen steigt Tag für Tag auf sein metallic-rotes Kinderrad, das es sicher und flott in die Schule bringt. Der ältere Herr in einer kleinen Schwarzwaldstadt frisst auf einem italienischen Stahlrenner Kilometer. Und dann ist da noch das E-Bike. Alleine 2020 wurden fast zwei Millionen Exemplare verkauft. Zehn Jahre zuvor waren es nur 200.000. Warum dieser Boom? Warum möchte man eine so simple Idee wie das Fahrradfahren elektrisch verstärken?

Auftritt Sebastian Meinecke, Geschäftsführer und Marketing Director bei Urwahn Bikes. Er gründete die Magdeburger Manufaktur 2013 und gehört in Deutschland zu den Innovatoren in Sachen E-Bike. „Wir sind angetreten, um die innerstädtische Mobilität auf links zu krempeln“, sagt er – und zeigt mit diesem Satz auch die Entwicklung auf, die das E-Bike in den letzten zwei Jahrzehnten genommen hat.

Sebastian Meinecke & Stephan DornhoferSebastian Meinecke & Stephan Dornhofer

Lange Zeit galten E-Bikes als die Fortbewegungsmittel all derjenigen, die sich keine weiten Touren mehr zutrauten; sanfte Geister, die sie auf den Radwegen der Republik beherzt anschoben. „Das ist längst ad acta“, sagt Meinecke. Die Mobilitätswende hätte für einen Paradigmenwechsel gesorgt. Das E-Bike wird heute ernstgenommen, denn es erweitert den Aktionsradius eines herkömmlichen Fahrrads erheblich.

Das von ihm entwickelte Fahrrad, der Platzhirsch, verbindet diese neue Denke mit disruptiven Ansätzen in Design und Funktionalität und der in der Fahrradherstellung revolutionären Technologie des 3D-Druckes. Das Herstellungsverfahren greift dort, wo konventionelle Verfahren scheitern. Genauer: Es ermöglicht eine Abkehr von der klassischen Form des Fahrrads, des sogenannten Diamantrahmens. Dessen statisches Prinzip wird aufgebrochen. Der Gedanke, dass da was fehlt – nämlich das klassische Sattelrohr – liegt nahe. Aber der Verzicht führt zu einem Mehrwert: Der Sattel federt leicht, ist komfortabler. Vergleichbar ist das am ehesten mit einem Freischwinger. Das Material greift indes Traditionen des Fahrradbaus auf: Urwahn druckt mit Stahl. Der Akku ist dabei in den Rahmen integriert und nicht sofort sichtbar.

Die Geschichte des E-Bikes reicht weit zurück. Ogden Bolton Jr. präsentiert 1859 in den USA sein „Electrical Bicycle“, das auf Pedale verzichtet, aber mit einem Diamantrahmen kommt. Ein gewisser Albert Hensel stellt 40 Jahre später in Deutschland einen Patentantrag für ein Rad, das Elektro- und Pedalantrieb kombiniert. Doch das E-Bike gerät bald in Vergessenheit, das 20. Jahrhundert ist ein Erdöl-Jahrhundert. Erst als sich ab den 1990er-Jahren technische Geräte durchsetzen, deren Trumpf die Kabellosigkeit ist, ändert sich das. Der Lithium-Ionen-Akku wird günstiger und leistungsstärker. Damit ist die Grundlage für den E-Bike-Boom entwickelt.

Stephan Dornhofer & Erik SpiekermannStephan Dornhofer & Erik Spiekermann

Der war nie etwas, mit dem sich Erik Spiekermann beschäftigte. Der deutsche Designer und Typograf ist Rennradfahrer. Er referiert mit Witz und Verstand über Delta-Bremsen und der mechanischen Zumutung des Umwerfers, über Touren durch die Dolomiten und die Vorteile des Single-Speed-Fahrrads. Sein Herz schlägt für die italienischen Rennrad-Klassiker – und deren oft knallbunte Designs. „Bei den Italienern hat das gerne der Chef selbst gemacht“, sagt er und schickt ein Lachen hinterher. „Eigentlich kitschig, die sehen manchmal aus wie Zirkuswagen. Sind aber trotzdem toll, weil sie einen historischen Ursprung haben.“ Das war einer der Gründe, aus denen er zusagte, als es darum ging, dem Platzhirsch seine eigene Handschrift mitzugeben. „Einen Rahmen zu veredeln, ist für einen Gestalter eine spannende Aufgabe“, sagt er. „Du hast eigentlich ja gar keine Fläche!“

Die alte Bauhaus-Schnurre von der Form, die der Funktion folgt, erfährt bei ihm eine Abwandlung: Die Form erklärt die Funktion. „Ich habe bei solchen Geschichten ein Prinzip: Ich möchte die Syntax einer Gestaltung sichtbar machen“, sagt er. „Die Maße, die Zahlen.“ Bei einem Fahrrad ergibt dieser Gestaltungsansatz doppelten Sinn, denn bei ihm sind Maße und Zahlen von elementarer Bedeutung. Der Rahmen richtet sich nach der Körpergröße. Der Gang hat etwas mit der Übersetzung zu tun. Die Idee, diese Feinmaße in das Design einzuarbeiten, verwarf Spiekermann aber, da sie sich je nach Rahmengröße unterscheiden.

Stattdessen hat er die einzelnen Rohre beschriftet, erklärt mit ein paar Begriffen das Grundprinzip des Platzhirsches. Meinecke gefällt das: „Das passt wie die Faust aufs Auge. Wir kommen aus der Technik, sind Innovationsvorreiter. Erik hat da eine sehr schöne Attitüde reingebracht, die das moderne Konstrukt unseres Bikes auf den Boden der Tatsachen zurückbringt!“

Und die Farben? Die machen noch einmal neue Interpretationsräume auf. Das Verkehrsorange, das den Rahmen unterhalb des Sattels schmückt, ist eine Verbeugung vor all denen, die auf Baustellen oder in der städtischen Infrastruktur arbeiten, während das Kieselgrau urbane Lebensräume aus Beton und Asphalt widerspiegelt. Beide Analogien sind naheliegend. Gleichzeitig ist es selbstbewusst, damit zu spielen, gilt doch Grün gemeinhin als die Farbe der Mobilitätswende. Aber genau das macht den Platzhirsch aus: Er stellt den Status quo infrage.