MEHR AUFS RAD SETZEN

Die Gründerinnen von tex-lock

Über 80 Millionen Fahrräder haben wir in Deutschland. Ob Arbeitsweg, Kindertransport oder Freizeit – so vielfältig die Nutzung, so unterschiedlich die Radfahrer*innen, ihre Bedürfnisse und Ansprüche. Alexandra Baum und Suse Brand hatten zum Beispiel ziemlich genaue Vorstellungen von ihrem Märchenschloss: nie wieder Kratzer am Lack, kein nerviges Geklapper auf städtischen Buckelpisten und minimales Gewicht für längere Touren. Gedacht, getan.

Den Markt für Fahrradschlösser hatten sich einige wenige Unternehmen untereinander aufgeteilt. Zwei kreative Textil-Designerinnen interessierte das nur wenig, als ihnen die ungewöhnliche wie schöne Idee eines textil-bemantelten Fahrradschlosses kam. Auf dem Weg zum TEX-LOCK ORBIT hatten sie allerdings die eine oder andere steile Bergetappe zu bewältigen. Bis der mehrlagige Aufbau mit gehärtetem Metallkern den Schnitt-, Feuer- und Sägeschutz boten, den sie sich gewünscht hatten, dauerte es länger als gedacht. Die größte Herausforderung? Die Resistenz gegen das Sägen. Als das geschafft war, stellten die beiden fest, dass sie keinen Regenschutz fanden, der ihrer Idee davon entsprach. Den gibt es jetzt. Er heißt RAIJN, ist uns Jacke wie Hose und begeistert nicht nur MAGAZIN mit seiner Materialqualität und sorgfältig an verschiedene Bedürfnisse angepassten Funktionalität.

SUSE BRAND UND ALEXANDRA BAUM

In einer ehemaligen Piano-Fabrik haben die beiden gelernten Textil- und Produkt-Designerinnen Fahrradschlösser aus Hochleistungsfasern für den Alltag und Outdoor-Bekleidung für alle Wetter entwickelt. An ihrer Leipziger Heimat schätzen die Gründerinnen von tex-lock die entspannte Atmosphäre und das unaufgeregte Miteinander von Kreativen und Geschäftsleuten.

Bild: Ben Pohle

Weitere Hersteller

  • Alles in Norwegen: Røros Tweed hat nicht nur eine eigene Spinnerei und Weberei – das traditionsreiche Familienunternehmen verwendet auch die Wolle einheimischer Schafe für seine Textilien.

  • Eigentlich war Ifö Electric auf Sicherungen spezialisiert – bis Anders Öringe übernahm. Heute schafft die Firma aus dem Süden Schwedens mit ihren Porzellanleuchten den Spagat zwischen Tradition und Moderne.

  • Vor dreißig Jahren produzierte FREITAG die erste Kuriertasche aus gebrauchten Lkw-Planen. Heute verarbeitet das Zürcher Unternehmen rund 350 Tonnen Alt-Plane im Jahr zu Taschen, Rucksäcken und Accessoires.